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I hope I die, before I get old...

Vor zwei Jahren bin ich mit meinem MOD Freund Bodo (Sänger der Band STUNDE X) nach Köln gefahren um PAUL WELLER live zu sehen. Ich hatte lange kein Konzert mehr besucht und ausgeblendet, was bei einem PAUL WELLER Konzert im Jahre 2025 logisch ist: Es war eine typische Ü 50 Veranstaltung.. Meist so Lehrer Typen in Cord Jackets.

Das letzte mal, als ich PAUL WELLER live gesehen habe, ist mir beim pogen die Hose gerissen und ich wäre beinahe an der Bühne zerquetscht worden. Das war 1981 in Paris. PAUL WELLER, RICK BUCKLEY und BRUCE FOXTON waren THE JAM und ich war MOD.

Puh. Dachte ich. Und schaute in die betagte Runde. Das ist also übrig geblieben. Bodo zu treffen und mit ihm zu einem PAUL WELLER Konzert zu fahren, hatte bei mir so einen kleinen, nostalgischen Jugend - Kick ausgelöst. Der war nun ganz und gar verpufft.

Was ist aus all den coolen Typen von damals bloß geworden? Wir waren die größten und wollten lieber sterben, als alt und angepasst zu sein. Und jetzt?

London, Scala. Backstage.

Issy, 18 Jahre alt, zupft sich das Kleid zurecht, das sie aus einem Union Jack geschneidert hat und hängt sich den Bass um. Ihr Bruder Mathew (17 Jahre alt) steht im maßgescheneiderten Anzug neben ihr. Hinter den beiden Noel, der Drummer. Rollkragen Pullover und Paisley Schal. Draussen tobt die Menge. Ein Einheizer kündigt die drei an.

THE MOLOTOVS. Die drei gehen raus auf die Bühne und legen direkt los. Das Publikum: 16 - 25 jährige Kids. Darunter viele MODS. Was jetzt abgeht, erinnert an THE JAM oder THE BUZZCOCKS zu besten Zeiten.

Im Interview erklärt Issey, dass sie sich als Teil einer neuen Generation verstehen, die den Werten einer Generation Z,  diametral entgegen steht.

Sie wollen bei den Kids etwas auslösen. Passiv zu konsumieren, was die Kommerzwelt so bietet, lehnen die beiden ab.

Gibt es vielleicht doch noch eine junge Generation, die etwas verändern will und sich nicht mit dem allgegenwärtigen Kommerz zufrieden gibt? 

In Deutschland war es STUNDE X, die dieses unbeschwerte Gefühl und diese Energie ausgestrahlt haben. Die Konzerte waren jedes mal ein Erlebnis.

Heute ist Bodo immernoch MOD. Er trägt Ben Sherman Shirts und hat diese Paul Weller Frisur mit den Kotletten. Bei ihm ist nicht alles so super gelaufen - das hat Bodo aus der Bahn geworfen. Nichtsdestotrotz hat er seinen messerscharfen Verstand und seinen feinen Sinn für Humor nicht verloren.

Nun wollte ich aber wissen, was aus all den anderen MODS von damals geworden ist. Der smarte SUGAR, die MATIC Brüder, GABI mit der irgendwie jeder mal zusammen war, TANJA und KARSTEN Minter, SCHULZE und SCHULTZE, der KOPPELMANN, BENNE SCHMITZ und PHURDY… Damit fing es dann auch schon an mit NEVER GROW UP.

WAS IST AUS MOD GEWORDEN?

Zusammen mit der britischen MOD Ikone und ACID JAZZ Label Gründer EDDIE PILLER machte ich mich auf die Reise.

Wir trafen nicht nur meine alten Freunde, sondern die gesamte damalige und heutige MOD Szene in Düsseldorf, Brüssel. Paris, Milano, London, Tel Aviv und Tokio.

Es war spannend, zu sehen, was aus den einzelnen Frauen und Männern geworden ist. Der eine gescheitert, der andere erfolgreich. Aussteiger, Business Typen, Familienmenschen, Sozialarbeiter, Kreative, Modemacher, etc. Wir trafen bekannte Musiker und Künstler ( u.A. PAUL WELLER, PETE TOWNSEND oder NOEL GALAGHER). Schauspieler, die selber einmal MODS gewesen sind, wie MARTIN FREEMAN. HEIKE MAKATSCH oder BILL NIGHY. Modemacher, wie PAUL SMITH, STELLA MC CARTNEY oder RAF SIMONS.

Auf den MOD's MAYDAYS und diversen NORTHERN SOUL WEEKENDERs in London, Blackpool, Brighton, Köln, Hamburg, Tokyo, Jakarta oder Barcelona trafen wir MODS aus allen Ecken der Welt. So unterschiedlich die Leute auch sind,  ich bekam immer wieder die gleiche Antwort: MOD hat mein Leben geprägt.

Mit diesen Interviews entstand nicht nur tolles Filmmaterial, wir haben über 1000 Fotos, Super 8 / VHS Video Filme, Fanzines, Presse Artikel und Flyer aus dieser Zeit gesammelt.